Mit dem, in der X-H2 erstmalig verwendeten, 40-MP-Sensor hat Fujifilm einen digitalen Telekonverter „eingebaut“. Der funktioniert nicht etwa als digitaler Zoom, so wie es zum Beispiel bei Handys der Fall ist. Der digitale Telekonverter funktioniert auf Knopfdruck.

So kann man mit einem Klick auf 1,4-fach und mit einem weiteren Klick auf denselben Knopf 2-fach vergrößern. Ein drittes Mal und du kommst wieder zurück in die Einstellung ganz ohne digitalen Zoom.

Standardmäßig liegt die Taste auf dem D-Pad auf dem rechten Knopf, ist aber ebenso für andere Knöpfe verfügbar.

Ich finde die Idee großartig!

Zwar hätte man auch einen digitalen Zoom einbauen können, doch dann gäbe es bauartbedingt weitere Hürden. Wie schnell soll gezoomt werden? Mit welchen Funktionsknöpfen wird das realisiert? Damit wird für 1 Funktion (dem Zoomen) auch 2 Knöpfe belegt. Reinzoomen und herauszoomen.

Digitale Telekonverter	Auflösung
Originalgröße	40 Megapixel
1,4-facher digitaler Telekonverter	20 Megapixel
2-facher digitaler Telekonverter	10 Megapixel

Durch die Reduzierung auf den Standardwert (1,4-fach und 2-fach) reicht 1 Button und lässt den anderen Button frei für wichtigere Funktionen.

Es fühlt sich auch irgendwie professioneller an, mit den x-fachen Werten zu arbeiten. Diese kennt man ja bereits aus den echten Telekonvertern. Diese schraubt man zwischen Kamera und Objektiv und sind ebenfalls in 1,4- und 2-fach verfügbar.

Für mein 25 mm Objektiv von 7Artisans bedeutet diese kleine Spielerei, ich kann mir den Eindruck eines 35 mm Objektives und eines 50 mm Objektives simulieren lassen. Die Jpegs oder Heifs sind dann wirklich in diesem Crop gespeichert. Die RAW Dateien jedoch werden ganz normal in voller 40 MP Größe gespeichert. So verliere ich also nichts an der „echten“ großen RAW Datei, die ich dann später am Rechner bearbeiten kann wie ich möchte.

Hier eine grobe Übersicht, wie sich der Telekonverter auf verschiedene Brennweiten auswirkt. Einfach um zu sehen, was du als „theoretische Brennweiten“ einfach so mit beim 40-MP-Sensor dabei haben wirst:

Objektiv	1,4-fach	2-fach
XF 18 mm f1.4 R LM WR	25 mm	36 mm
XF 23 mm f1.4 R LM WR	32 mm	46 mm
XF 33 mm f1.4 R LM WR	46 mm	66 mm
XF 56 mm F1,2 R WR	78 mm	112 mm
XF 70-300 mm F4-5.6 R LM OIS WR	100 – 420 mm	140 – 600 mm

Dieser digitale Telekonverter von Fujifilm an der X-H2 ist hauptsächlich etwas für Fotografen, die auch gerne in Jpegs fotografieren. In meinem Fall trifft das aber zu 100 % zu. Ich liebe es, mit den verschiedenen Filmsimulationen zu fotografieren und direkt die Bilder aus der Kamera zu verwenden. Zumindest dann, wenn es nicht ein besonderes Bild ist, für das ich extra eine Reise antrete oder das ich in 1 Meter Größe an die Wand hänge.

Meine Bilder aus Afrika werde ich nach wie vor ordentlich nachbearbeiten. Aber für den nächsten Städtetrip oder Fotowalk brauche ich das nicht.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es bei dem digitalen Telekonverter aber dennoch. Zumindest dann, wenn du, so wie ich, mit manuellen Objektiven fotografierst. Die Hervorhebung des Schärfebereich, den ich mit in roten Kanten anzeigen lasse, funktioniert nicht!

Sobald der 1,4-fache oder der 2-fache Crop eingestellt ist, ist keine Kantenhervorhebung mehr zu sehen. Das ist eine echte Enttäuschung 🙁

Ich hoffe sehr, dass sich das in Zukunft mit einem Software-Update ändert. Denn so wie er jetzt ist, kann ich ihn leider nicht gebrauchen.

Für Autofokusobjektive macht das jedoch keinen Unterschied. Der Autofokus funktioniert mit eingeschaltetem digitalen Telekonverter sehr gut. Schließlich ist ja im Endeffekt ein, in der Kamera vorgenommener Crop.