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Meine Top 3 Tipps: Fotografieren auf Reisen mit Festbrennweiten

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  • Lesedauer:9 min Lesezeit

Der größte Vorteil von Festbrennweiten ist nicht etwa, wie oft beschrieen, nur die besser Bildqualität. Es ist vor allem auch die Größe. So eine Festbrennweite kann durchaus sehr klein sein. Es muss ja nun nicht so klein wie mein neues 25 mm manuell-fokus f 1.8 von 7artisan sein – aber es könnte 🙂

Gerade auf Reisen ist das viel gelobte „Reise-Zoom“ von 18-300 mm doch eigentlich viel zu groß und zu schwer. Klar, mit diesem Brennweitenbereich kann ich alles heranzoomen, was ich möchte.

So manches Mal, hätte ich mir beim Benutzen meiner kleinen 25er schon gewünscht, jetzt etwas heranzoomen zu können. Das stimmt wohl.

Doch das kam nicht allzu oft vor.

Stattdessen habe ich mich bewusst auf die 25 mm eingelassen und versucht, damit das Beste aus der Situation herauszuholen. Das ist mir auch sehr oft gelungen.

Ich möchte nicht mit den großen, schweren Kloppern durch die Gegend rennen. 1,5 Kilo an der Hand – das hatte ich jetzt lange genug.

Wenn auch du leichter und kleiner mit deiner Kamera unterwegs sein möchtest, oder es liebst mit deiner Festbrennweite zu fotografieren, dann habe ich hier ein paar Tipps für dich. So kannst du so gut wie jedes Motiv ganz hervorragend fotografieren – und ja, auch die, die ganz weit weg und klein sind. Und damit fange ich auch an…

Tipp Nr. 1: Fülle den Frame

Auf meiner letzten Reise kamen wir zu einer Aussicht, die einen Wohn- oder Büroturm offenbart, der ganz nett aussieht. Er war nur ganz schön weit weg. Für Architekturaufnahmen sind große Entfernungen eigentlich sehr praktisch. So wird die Perspektive nicht ganz so verschoben und das Haus wird relativ neutral gezeigt.

Mit einer Festbrennweite von unter 100 mm wird das Ablichten von weit entfernten Objekten jedoch etwas schwierig. Es ist schlichtweg zu klein.

Um dennoch ein brauchbares Erinnerungsstück mit nach Hause zu nehmen, solltest du auf dieses Bild nicht verzichten und versuchen alles, was nicht Gebäude ist mit „irgendwas Nettes“ zu füllen.

Bei einer Reise hast du oft nicht so viel Zeit, du möchtest ja schließlich auch was anderes sehen als nur dieses Haus. Die stundenlange Suche nach einem schönen Vordergrund fällt daher aus.

Mit der Zeit und mit entsprechender Übung wirst du aber immer besser. Zum Beispiel kann der Vordergrund aus einer Pfütze bestehen, in der sich das Gebäude spiegelt. Oder es kann ein Straßenschild sein, auf der im besten Fall der Name der Straße, der Stadt oder des Gebäudes zu lesen ist.

In meinem Fall hatte ich eine Menge Grün um mich herum. So habe ich mir kurzerhand die interessanteste Stelle herausgesucht, die ich finden konnte. Dabei habe ich auch bewusst darauf geachtet, das Grün nicht nur unten, sondern auch an der Seite zu platzieren. Denn mein Gebäude war schon wirklich sehr klein.

Tipp Nr. 2: Sei beweglich und Flexibel

Wenn du mit einer festen Brennweite unterwegs bist, dann behaupten viele, man würde mit den „Füßen zoomen“. Das ist natürlich absoluter Quatsch. Aber man ist doch schon mehr in Bewegung als die Jungs mit den 18-300ern.

Wenn du wissen möchtest, warum „Mit den Füßen Zoomen“ quatsch ist, dann hinterlasse mir unten einen Kommentar, dann schreibe ich dazu auch noch einen Artikel.

Mit der Zeit wirst du dich an jede deiner Brennweiten gewöhnen. Je öfter ich mein 16er oder mein 25er benutze, desto eher weiß ich ziemlich genau, was im Frame ist und welches Objekt zu groß sein wird.

Meist sehe ich etwas und gehe dann schon näher ran oder weiter weg ohne auch nur einmal durch den Sucher geschaut zu haben.

Dieses hin und herlaufen macht mir auch immer mehr Spaß.

Oft ist auch genug Platz, um den richtigen Abstand vom Objekt zu bekommen. Manchmal jedoch nicht. Hier habe ich eine Hafenszene, die mir einfach nicht so gut gelungen ist. Fotografieren wollte ich das Schiff. Was ich nicht haben wollte, ist dieses Rotweiße Haus im Hintergrund. Meiner Meinung nach lenkt es von der maritimen Szene ab.

Ich habe versucht, den unerwünschten Hintergrund mit einem Alleen-Baum zu überdecken. Das war auch nicht besser.

Ich hatte hier einfach keine Möglichkeit, näher heranzugehen. Da war mir das Wasser im Weg. Zurück zu einer anderen Perspektive wollte ich auch nicht, denn eigentlich hatte ich auch schon genügend Bilder von diesem Schiff und wir wollten ganz woanders hin.

Ein anderer Tag, eine andere Lokation.

Hier war kein Wasser im Weg und so konnte ich mich fröhlich hin und her bewegen. Zu sehen ist der Göta Kanal mit einer Brücke und dem Häuschen des Brückenwärters. Das erste Bild ist eigentlich schon nicht so schlecht. Die Spiegelung im Wasser hat mir jedoch nicht gefallen – der Schornstein wird abgeschnitten.

Der Unterschied zwischen beiden Bildern sind etwa 10 Meter

Netter Nebeneffekt: Ich bin diese dunkle Stange auf der rechten Seite los geworden.

Tipp Nr. 3: Beschneide das Objekt

Ganz gleich, ob es ein Baum ist, ein Haus oder wie in diesem Fall ein Schiff – versuch nicht immer das ganze Ding abzubilden. Geh auch mal extra nah ran. Das schafft großartige Perspektiven und interessante Bilder.

Wenn du, so wie ich mit dem Schiff, nicht den richtigen Abstand hinbekommst, um es komplett abzulichten, dann such dir einen Teil davon aus und fotografiere nur diesen Bereich.

Am besten ist es das markante Alleinstellungsmerkmal.

In meinem Fall, war der Himmel einfach zu schön an dieser Stelle, um ihn zu ignorieren.

Dazu dann noch im Hintergrund ein wenig Kontext – Es könnte ja auch sonst an einer Insel im Pazifik entstanden sein. Aber so sieht man die Gebäude einer Stadt oder eines Hafens.

Bei diesem Bild habe ich auch bewusst auf den Himmel belichtet. Ich wusste, mit Jpegs kann ich unmöglich Schiff und Himmel gut sehen. So ein Scherenschnitt hat aber auch etwas 🙂

Du kannst auch noch näher herangehen und zum Beispiel nur die (hoffentlich besonderes schöne) Tür eines Hauses fotografieren. Es können auch nur die Verästelungen eines Baumes sein, anstatt den ganzen Baum zu fotografieren.

Das waren meine 3 Tipps für bessere Fotos mit der Festbrennweite. Ich finde, das Fotografieren macht mit einem fixen Objektiv wirklich sehr viel Spaß. Auf der Reise, auf der diese Bilder entstanden sind, hatte ich auch mein Zoom dabei – es aber sehr oft im Rucksack gelassen.

Wenn du noch mehr Bilder sehen möchtest: Hier geht es zur 16 mm Galerie und hier geht es zur 25 mm Galerie

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. jens

    Hallo, ich habe keine Zoom Objektive. Für leicht Unterwegs: Samyang 75mm F1.8 X 230 Gramm.
    Info – Fotos auf meiner HP. Grüße aus dem Schwarzwald Jens.

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